Vier Spiele, vier Pleiten bei 1:14 Toren - und nunmehr sechs Punkten Rückstand auf das rettende Ufer: Die Ausgangslage der SG Wattenscheid 09 hat sich sehr verschlechtert. Denn zur Winterpause waren es nur zwei Zähler Rückstand auf das rettender Ufer.
Doch Steve Tunga, der während der Saison an die Lohrheide zurückkehrte, kontert: "Als ich kam, hatte die Mannschaft zehn Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz. Deshalb bin ich da noch voller Zuversicht, was den Klassenerhalt betrifft. Wir haben zehn Spiele vor der Brust und sechs Zähler Rückstand. Das ist doch nichts! Wir werden alles raushauen und es am Ende schaffen. Wir sind eine gute Mannschaft", gibt sich der 25-Jährige kämpferisch.
Warum es denn bisher nicht so gut lief, das ist für Tunga keine einfache Frage. Er antwortet: "Wir haben in den letzten Spielen in den entscheidenden Situationen einige Konzentrationsfehler begangen, die wir unbedingt abstellen müssen. Wenn wir das schaffen und uns vorne belohnen, dann werden wir auch wieder punkten."
Im Bestfall schon am Samstag (4. März, 14 Uhr) gegen die Reserve von Borussia Mönchengladbach. "Das ist das perfekte Spiel für uns. Wir wollen den Bock umstoßen und uns Selbstvertrauen für die nächsten Wochen holen", sagt Tunga und erinnert an das 2:2 im Hinspiel im Gladbacher Grenzlandstadion.
Wenn es nicht läuft, wird bei vielen Vereinen über den Trainer diskutiert. In Wattenscheid ist das anders. Christian Britscho, der erst kurz nach Saisonbeginn seinen Vertrag - ligenunabhängig - verlängerte, ist in der Mannschaft beliebt. Tunga verrät: "Die Stimmung ist der aktuellen Situation angemessen. Jeder ist sensibilisiert und konzentriert. Dass gewisse Spieler nicht zufrieden sind, ist doch klar. Das ist auch bei Carlo Ancelotti und alle anderen großen Trainern der Fall. Unser Trainer hat zu uns Spielern einen guten Draht und wir vertrauen ihm. Sein Vorteil ist auch, dass er viele von uns schon sehr lange kennt. Wir gehen den Weg gemeinsam weiter."
Ob Tunga, der einen Patellasehnenriss hinter sich hat und vor seinem Wechsel nach Wattenscheid im September 2022 viele Monate ausfiel, den Wattenscheider Weg ab dem 1. Juli weitergehen wird, ist noch offen. Er betont - auch aus Respekt vor der SG Wattenscheid: "Sag niemals nie. Alles ist möglich."
Doch es gibt auch ein Aber. Tunga: "Die Oberliga ist nicht mein persönliches Ziel. Ich fühle mich gut und stark. Ich will wieder dorthin, wo ich mal war: zurück in den Profifußball."